Klaus-Jürgen Bruder zum Kongress der Neuen Gesellschaft für Psychologie (NGfP), Berlin, 7. bis 10.3.2019 – interviewt von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann, 27.02.2019
In wenigen Tagen – vom 7. bis zum 10. März – findet in Berlin wie seit vielen Jahren der Kongress der Neuen Gesellschaft für Psychologie statt. Zahlreiche namhafte Referenten befassen sich in theoretischen und praktischen Beiträgen mit dem Thema „Krieg nach innen, Krieg nach außen. Die Intellektuellen als Stützen der Gesellschaft?”. Nun ist es Praxis der Psychoanalyse, auch oder gerade speziell unliebsame, verdrängte, kränkende Erfahrungen, d.h. im Grunde psychische Störungen bewusst zu reflektieren, um sie parallel zur Gefühlsebene rational zu erfassen und zu bewerten. Kern der Kongresse der Neuen Gesellschaft für Psychologie ist es, neben rein persönlichen Prägungen gesellschaftliche Umstände in die Bewertung einzubeziehen. In der modernen Geschichte der Psychologie des 19. Jahrhunderts folgte ein erster Lehrstuhl für Psychologie des eher als Pädagogen bekannt gewordenen Johann Friedrich Herbart in Königsberg auf den Aufklärungsphilosophen Immanuel Kant, dessen „Sapere aude. Habe Muth dich deines eigenen Verstandes zu bedienen” aus der modernen Geistes‑, Sozial- und Humanwissenschaft nicht wegzudenken ist. Die NRhZ sprach mit Klaus-Jürgen Bruder, dem Vorsitzenden der Neuen Gesellschaft für Psychologie.