Wir möchten auf eine Email der Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychologie hinweisen, die auch wir begrüßen, und veröffentlichen sie hier:
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Sehr geehrte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der DGPs,
die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) hat mit tiefer Enttäuschung zur Kenntnis genommen und bedauert sehr, dass die APA die Beteiligung von Mitgliedern an Folterprogrammen der CIA gestützt und gedeckt hat.
Entsprechend ihrer ethischen Grundsätze lehnt die DGPs jede Folter und sonstige Schädigung anderer Menschen ab und distanziert sich von derartigem Missbrauch psychologisch-wissenschaftlicher Erkenntnisse. Die DGPs begrüßt die am 10. Juli 2015 von der APA veröffentlichte Entschuldigung als einen wichtigen Schritt im Zuge der Aufklärung der Ereignisse.
Bereits im Jahr 2009 wurde in der Psychologischen Rundschau ein Artikel von Prof. Rainer Mausfeld (Kiel) veröffentlicht, in dem dieser sich kritisch mit den Methoden „Weißer Folter” und der Rolle von Wissenschaftlern auseinandergesetzt hatte. Der Beitrag kann hier abgerufen werden:
http://www.uni-kiel.de/psychologie/psychophysik/mausfeld/Mausfeld_Psychologie%20%27weisse%20Folter%27%20und%20die%20Verantwortlichkeit%20von%20Wissenschaftlern_2009.pdf
Die APA hatte im November 2014 den Anwalt David Hoffman von der Anwaltskanzlei Sidley Austin beauftragt, ein unabhängiges Gutachten zu den erhobenen Vorwürfen zu erstellen. Die Schlussfolgerungen des Gutachters sind laut APA-Vertretern in höchstem Maße verheerend. So geht unter anderem aus dem Gutachten hervor, dass es verschiedentlich geheime Absprachen zwischen APA-Mitgliedern und dem Verteidigungsministerium gegeben hat und dass APA-Psychologen mithalfen, die abusiven Verhörmethoden zu ermöglichen (http://www.apa.org/independent-review/index.aspx).
Am 10. Juli 2015 veröffentlichte die APA ein offizielles Statement zum Hoffman Report sowie eine öffentliche Entschuldigung für die Vorfälle (http://www.apa.org/news/press/releases/2015/07/independent-review-release.aspx).
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Andrea Abele-Brehm
Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychologie
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