Erschienen ist die 1. Ausgabe des Jahrgangs 2010 des Journal für Psychologie, der Zeitschrift der Neuen Gesellschaft für Psychologie, mit dem Themenschwerpunkt Politische Psychologie, herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft Politische Psychologie Hannover unter Mitarbeit von Paul Sebastian Ruppel und Martin Dege.
zur gesamten Ausgabe auf den Seiten des Journal für Psychologie
Ankündigung
Der Herrschafts- und Gewaltcharakter gesellschaftlicher Phänomene, wie etwa Antisemitismus, Rechtsextremismus oder die Stabilität sozialer Ungleichheiten, insbesondere in den aktuellen Migrationsgesellschaften, entlang der Achsen race, class und gender ist ohne eine Analyse ihrer unbewussten Dynamiken nicht zu verstehen. Diese zu erforschen und damit „den subjektiven Bedingungen der objektiven Irrationalität” (Adorno 1955/1997, 42) an der Schnittstelle zwischen kritischer Gesellschaftstheorie und psychoanalytischer Subjekttheorie nachzuspüren, gehört seit ihren Anfängen zu den zentralen Aufgaben einer psychoanalytisch orientierten Politischen Psychologie. Diese nimmt das Verhältnis der einzelnen Subjekte zu den gesellschaftlichen Macht- und Herrschaftsstrukturen wissenschaftlich in den Blick. Politische Psychologie fragt nach der in den historisch-gesellschaftlichen Raum eingebetteten Konstitution der Elemente des Psychischen (Wünsche, Affekte, Objektbeziehungen und Interaktionsformen, Konflikte, Vorstellungen, Überzeugungen, …) und ihrer Bedeutung für die Herstellung, die Aufrechterhaltung und die Veränderung von gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen: Was macht Menschen anfällig für Propaganda und autoritäre Unterwürfigkeit? Wie entwickeln sich Nationalismus, Fremdenhass und Antisemitismus? Wie entsteht Sexismus? Wo liegen die Gründe für politische Apathie? Wie kann die Beteiligung an Emanzipationsbewegungen unterstützt werden?
Inhalt
Editorial
Markus Brunner, Jan Lohl, Rolf Pohl, Marc Schwietring & Sebastian Winter
www.journal-fuer-psychologie.de/jfp‑1–2010-01.html
Zur Politischen Psychologie des Antisemitismus
Samuel Salzborn
www.journal-fuer-psychologie.de/jfp‑1–2010-02.html
Zum widersprüchlichen Wandel des Geschlechterverhältnisses: Arbeitsteilung in Familien
Anke Kerschgens
www.journal-fuer-psychologie.de/jfp‑1–2010-03.html
Im Schutze der Unbewusstheit. Ansätze zu einer psychologischen Fundierung des Habitusbegriffs im Werk Pierre Bourdieus
Michael Zander
www.journal-fuer-psychologie.de/jfp‑1–2010-04.html
Wozu noch Metapsychologie
Christine Kirchhoff
www.journal-fuer-psychologie.de/jfp‑1–2010-05.html
Podiumsdiskussion
Markus Brunner, Hans-Joachim Busch, Lilli Gast, Julia König & Rolf Pohl
www.journal-fuer-psychologie.de/jfp‑1–2010-06.html
Einzelbeitrag
„…wirst Du mich dreimal verleugnen” – Skizze zur Politischen Psychologie
Klaus-Jürgen Bruder
www.journal-fuer-psychologie.de/jfp‑1–2010-07.html